Jugendstil an der Mosel

Das Forschungsprojekt erforscht die Erscheinungsformen, regionalen Besonderheiten und den Entstehungskontext des Jugendstil an der Mosel.

Das Untersuchungsgebiet umfasst Orte im damaligen Deutschen Reich, Luxemburg und Frankreich und zeichnet sich durch eine wechselhafte Geschichte mit häufigen Grenzverschiebungen aus. Wie prägten diese politischen und historischen Voraussetzungen Architektur und Kunstgewerbe einer Region, die sich nicht in einfache dichotome Strukturen von Zentrum und Peripherie einordnen lässt? Einerseits verfügte sie über kein eigenes Zentrum der Architektenausbildung, andererseits entwickelte sich Nancy zu einem überregional bedeutenden Schrittmacher der Jugendstil-Bewegung, dessen Strahlkraft zugleich kaum über die damals nahe deutsche Grenze (etwa in das rasch expandierende Metz) hinaus gewirkt zu haben scheint. Das bedeutende Zentrum der Weinproduktion Traben-Trarbach wurde durch die Tätigkeit Bruno Möhrings, eines Architekten aus der fernen deutschen Hauptstadt, zu einem lange in Vergessenheit geratenen „Juwel“ des Jugendstil. Lassen sich angesichts dieser Rahmenbedingungen einheitliche, möglicherweise spezifische Charakteristika eines moselländischen Jugendstil definieren oder zeigt sich die ohnehin heterogene Bewegung hier in einer noch größeren, aus unterschiedlichen externen Quellen gespeisten Vielfalt?

Als Ergebnis des aus zwei Masterseminaren hervorgegangenen Forschungsprojekts soll 2023 ein Sammelband mit über dreißig, teils studentischen Beiträgen im Michael Imhof Verlag erscheinen.

Leitung und Beteiligte: Nina C. Dusartz de Vigneulle M.A., Dr. Timo Hagen, Prof. Dr. Christoph Zuschlag

Laufzeit: 2020–2023

Kontakt: moseljugendstil@uni-bonn.de

Villa Breucker, Traben-Trarbach, Bruno Möhring, 1905; Foto: Timo Hagen, 2022
Villa Breucker, Traben-Trarbach, Bruno Möhring, 1905; Foto: Timo Hagen, 2022 © Timo Hagen (KHI, Bonn)

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Prof. Dr. Christoph Zuschlag

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