Die Forschungsstelle
Die „Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht“ wurde 2018 gegründet. Sie bündelt die Aktivitäten von drei Professuren: der beiden Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungsprofessuren für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart mit Schwerpunkt Provenienzforschung / Geschichte des Sammelns (Christoph Zuschlag) und für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht (Matthias Weller) sowie der Juniorprofessur für Kunsthistorische Provenienzforschung (Lucy Wasensteiner). Der Auftrag der drei Professuren besteht darin, in interdisziplinärer Zusammenarbeit die Bereiche Provenienzforschung und Kunst- und Kulturgutschutzrecht in Forschung und Lehre an der Universität Bonn zu verankern.
Masterstudiengang „Provenienzforschung und Geschichte des Sammelns“
NS-Raubkunst, Kulturgüter aus kolonialen Kontexten, Enteignungen in der DDR – Provenienzforschung ist heute wichtiger denn je. Provenienzforschung untersucht die Herkunfts- und (Besitz-)Geschichte von Kulturgütern in verschiedenen historischen Kontexten. Der Masterstudiengang „Provenienzforschung und Geschichte des Sammelns“ an der Universität Bonn hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende für diesen dynamischen Forschungsbereich zu qualifizieren. Provenienzforschung wird hier als epochenübergreifende, interdisziplinäre Kontextforschung verstanden, die die Vielschichtigkeit der Werte aufzeigt, die Kunst- und Kulturgütern in verschiedenen Gesellschaften, sozialen Konstellationen und auch von Individuen zugesprochen werden. Eng verbunden ist damit die Geschichte des privaten und institutionellen Sammelns, die einen weiteren Schwerpunkt des Studiengangs bildet. Die Lehrveranstaltungen nehmen unterschiedliche Epochen und europäische wie auch außereuropäische Regionen in den Blick.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer zum Masterstudiengang.
Module in der Kunstgeschichte sowie im Fach Rechtswissenschaft
Der Pflichtbereich des Studiengangs setzt sich aus vier Modulen im Bereich Kunstgeschichte sowie dem Kolloquium und zwei Modulen im Bereich Rechtswissenschaften zusammen, die grundlegendes Wissen zur Provenienzforschung und zum Bürgerlichen Recht sowie Fachwissen zur Translokation von Kunst- und Kulturgütern, zur Geschichte des Sammelns und des Kunstmarktes sowie zu Rechtsfragen des Kunsthandels und Kulturgutschutzes vermitteln. Neben den Pflichtmodulen beinhaltet der Studiengang einen Ergänzungsbereich, mit dem ein thematischer Schwerpunkt gelegt werden kann, wie zum Beispiel „Museumsstudien“ oder „Postkolonialismus“.
Transdisziplinär, Praxisorientiert, International: Einmalig in Deutschland
Der Masterstudiengang in Bonn ist dank der engen Zusammenarbeit mit den Rechtswissenschaften sowie mit den Fächern der Ergänzungsbereiche stark transdisziplinär ausgerichtet. Ein Schwerpunkt des Masterstudiengangs liegt auf der Praxisarbeit, dass u. a. praktische Übungen, Exkursionen und Pflichtpraktika mit führenden Partnerinstitutionen beinhaltet. Unser internationales Team steht im engen Austausch mit Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland, u. a. der Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfahlen (KPF.NRW), dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, der University of Cambridge oder der Tel Aviv University.
Forschungsstandort Bonn
Die Universität Bonn zählt zu den größten und renommiertesten Lehr- und Forschungseinrichtungen Deutschlands. Das Kunsthistorische Institut ging aus dem ersten offiziellen Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Welt hervor und beherbergt die größte kunsthistorische Fachbibliothek an deutschen Universitäten. Seit Sommer 2019 sind wir eine von elf deutschen Exzellenzuniversitäten und sind – mit sechs sogenannten „Exzellenzclustern“ – die erfolgreichste deutsche Exzellenzuniversität. Im Studiengang profitieren unsere Studierenden unter anderem von der engen Kooperation mit dem neugegründeten Global Heritage Lab sowie dem Bonn Center for Digital Humanities.
Wie kann ich mich für den Masterstudiengang bewerben?
Das Bewerbungsverfahren erfolgt online über das Bewerbungsportal.
Studienstart ist im Wintersemsester. Die Bewerbungsphase für den Masterstudiengang „Provenienzforschung und Geschichte des Sammelns“ läuft in der Regel von Mitte Mai bis Anfang September. Die Daten für das laufende Jahr finden Sie hier.
Detaillierte Informationen zu den Zulassungsvoraussetzungen finden Sie hier.
Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns am Kunsthistorischen Institut!
Zeitschrift und Schriftenreihe
Open Access Online-Zeitschrift
„transfer – Zeitschrift für Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte“ ist ein double-blind Peer-Review Publikationsorgan für wissenschaftliche Fachartikel zur Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte sowie zu benachbarten Forschungsbereichen wie der Kunstmarktforschung, Rezeptionsgeschichte, Kultursoziologie oder Rechtsgeschichte. Die Zeitschrift wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und zusammen mit der UB Heidelberg und dem MdbK Leipzig realisiert. Die regelmäßige Veröffentlichung der Beiträge erfolgt über arthistoricum.net im Diamond Open-Access.
Kontakt & Fragen: Dr. Florian Schönfuß
Unsere Schriftenreihe
2018 wurde die „Schriftenreihe der Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht“ im De Gruyter Verlag gegründet. In der Schriftenreihe werden Sammelbände und Monografien publiziert, die aus wissenschaftlichen Veranstaltungen und Projekten der Forschungsstelle hervorgehen, sowie juristische und kunsthistorische Dissertationen aus den beiden genannten Bereichen.
Promotion
Promotion in der Provenienzforschung: das tpp und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Forschungsstelle in Bonn zählte zu den Gründungsmitgliedern des „transdisziplinäres Promovierendennetzwerk Provenienzforschung“ (tpp). Das tpp ist ein fächer- und länderübergreifender Zusammenschluss von Promovierenden, die zu Themen der Provenienzforschung, des Sammelns von Kunst- und Kulturgütern und deren globalen Translokationen, des Kulturerbes, des Kunstmarktes sowie zu Museums- und Institutionsgeschichte und deren Gegenwart forschen. Aktuell besteht das tpp aus rund 65 Mitgliedern von 17 Universitäten im In- und Ausland. Die Mitglieder des tpp unterstützen sich gegenseitig auf dem Weg der Promotion und für die berufliche Zukunft.
Kontakt & Fragen:
Franziska Helmenstein
Unsere Partner im Fachbereich Rechtswissenschaft
Die Forschungsstelle Provenienzforschung Kunst- und Kulturgutschutzrecht ist eine Kooperation zwischen dem Kunsthistorischen Institut und dem Institut für deutsches und internationales Zivilverfahrensrecht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Weller (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht) werden unterschiedliche Forschungsprojekte und Veranstaltungsreihen im Bereich Kunst- und Kulturgutschutzrecht durchgeführt.
Franziska Helmenstein
Jun.-Prof. Dr. Lucy Wasensteiner
Dr. Anne-Kathrin Hinz
Anna Gürteler